Jüdische Filmwochen in Berlin - "Mein Herz im Maghreb"
28-04-2016 09:42:00
Die Filmwoche findet ab 08.bis 12 May, im Rahmen des Jüdisch-Islamischen Forums der Akademieprogramme des Jüdischen Museums Berlin statt, in Kooperation mit der "Association des Amis du Musée du Judaïsme Marocain", Casablanca. Marokko war einst Heimat der größten jüdischen Gemeinde in einem arabischen Land. Noch Mitte des 20. Jahrhunderts lebten dort mehr als 250000 Jüd*innen, von denen jedoch zwischen den 1950er und 1970er Jahren die Mehrheit das Land verließ und nach Israel, Europa und Nordamerika auswanderte. In Marokko leben heute noch 2500 Jüd*innen, die meisten von ihnen in Casablanca. Seit etwa zwanzig Jahren steigt das Interesse am marokkanischen Judentum. Junge muslimische Marokkaner*innen entdecken das jüdische Erbe ihres Landes und auch die Nachkommen der aus Marokko ausgewanderten Jüd*innen gehen den Spuren ihrer Eltern und Großeltern nach und erkunden die Traditionen, Erzählungen und die Musik einer lange vernachlässigten Kultur.
Die Filmwoche "Mein Herz im Maghreb" zeigt Spiel- und Dokumentarfilme aus Frankreich, Kanada, Israel, vor allem aber aus Marokko selbst, die sich dem marokkanischen Judentum aus verschiedenen Blickwinkeln nähern und die zum großen Teil erstmals in Deutschland zu sehen sind.
Alle Filme werden in der Originalfassung mit englischen Untertiteln gezeigt, im Anschluss werden die Regisseur*innen zu Filmgesprächen in englischer Sprache anwesend sein. Gerahmt wird die Filmwoche von einem historischen Einführungsvortrag und einem Abschlussgespräch über Erinnerungskultur und die Lage der Jüd*innen in Marokko heute (beides in englischer Sprache).
Den feierlichen Auftakt zur Filmwoche bildet ein Konzert der israelischen Sängerin Neta Elkayam, die mit traditionellen arabischen Melodien ihre eigenen Wurzeln entdeckt und gleichzeitig mit neuen Liedern die Kultur der marokkanischen Jüd*innen weiterträgt.